Wie groß werden Forschung und Entwicklung in Frankreich geschrieben?

Im Rahmen der Lissabon-Strategie und des daraus entstandenen Nachfolgeprogramms Europa 2020, haben sich die europäischen Staaten vor 19 Jahren darauf geeinigt, die Wettbewerbsfähigkeit der EU signifikant zu erhöhen. Als Ziel wurde festgelegt, Europa zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Eine derart ehrgeizige Zielsetzung wurde in Europa einerseits zum Ansporn  für die einzelnen EU-Mitgliedstaaten, sich im bitteren Wettstreit um die EU-Weltmeisterschaft durchzusetzen. Andererseits  führen ambitiöse Projekte dieser Art dazu, dass sich die EU im Ganzen gegen Großmächte wie die USA und China durchsetzen kann.

Dies wirft natürlich die Frage auf, inwiefern die geplanten Reformanstrengungen von den europäischen Ländern unternommen wurden.  Frankreich hat 2013 im Namen der Innovation zusätzlich einen Pakt für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung verabschiedet, der die wirtschaftliche Dynamik ankurbeln sollte. Folgender Artikel soll anhand dreier Maßnahmen skizzieren, wie ambitioniert Frankreich das Ziel verfolgt, sich selber und damit auch Europa zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu katapultieren.

Finanzielle Mittel kommen vor diesem Hintergrund insbesondere Unternehmen im Bereich der Forschung und Entwicklung zu gute.   

Steuergutschrift

Eine der Maßnahmen, die Frankreich als wirtschaftlichen Spitzenreiter unter den europäischen Ländern positioniert hat, ist der bereits 1983 einführte Crédit impôt recherche, eine Steuergutschrift auf Forschungsaufwendungen.  Dank einer weiteren Ausweitung dieser Steuergutschrift, werden F&E-Investitionen von Unternehmen nun noch stärker gefördert. Eine solche großzügige Steuervergünstigung können Unternehmen in allen Rechtsformen aus den Sektoren Industrie, Gewerbe, Handwerk und Landwirtschaft genießen.

Die Sätze der Steuergutschrift für finanzielle Anwendungen in Forschung und Entwicklung sind nochmals höher, wenn es sich bei den Unternehmen um Start-Ups handelt. Jungunternehmen deren Gründung noch vor Dezember 2019 erfolgt und die mindestens 15% in den Bereich F&E investieren, profitieren in Frankreich von einem besonderen Anfängerbonus.

Innovationssteuergutschrift

Ein weiterer finanzieller Anreiz, der Unternehmen im Bereich der Innovation fördern soll, ist der so genannte crédit impôt innovation. Förderfähig für besagte Innovationssteuergutschrift sind Unternehmen, die im Bereich des Baus und/oder der Gestaltung von Prototypen oder Pilotanlagen eines neuen Produktes tätig sind.

Öffentliche Investitionsbank

Die Anfang 2013, im Namen des Wachstums gegründete, Öffentliche Investitionsbank Banque Publique d’Investissement ist die Frucht einer Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Partnern. Französische Unternehmen werden insofern von ihr unterstützt, als sie erstklassige Finanzierungslösungen für Innovationsprojekte, Markterschließungen in Frankreich und Ausland, Eigenkapitalanlagen etc. anbietet. Die öffentliche Investitionsbank zählt bereits 42 Niederlassungen auf regionaler Ebene und konnte schon ein Jahr nach ihrer Gründung 14 Milliarden Euro mobilisieren, die ganzen 86 000 Firmen zu Gute gekommen sind.

Raumordnungsprämie

Ein weiteres attraktives Förderungssystem Frankreichs ist die Prime à l’Aménagement du Territoire, die Prämie für Forschung-Entwicklung und Innovation. Unternehmen, die sich in bestimmten geographischen Zonen niederlassen und mindestens 20 permanente Arbeitsplätze schaffen, können im Rahmen der Raumordnungsprämie von großzügigen Zuschüssen profitieren. Letztere kommen den Unternehmen in Form von Erleichterungen im Bereich Steuern und Sozialabgaben zu Gute.
 
Die Gesamtsubventionen des französischen Staates und der französischen Wirtschaft für die Förderung von Forschung und Entwicklung belaufen sich auf jährliche 49,8 Milliarden Euro Milliarden Euro, was ganzen 2,27% des BIPs von 2015 entspricht. Dieses finanzielle Engagement mündete in der Bildung einzigartiger Kompetenzzentren, was zu einem  regelrechten Wiederaufleben von zahlreichen städtischen und ländlichen Gebieten geführt hat. Neuartige Unternehmen, Forschungszentren und Ausbildungseinrichtungen säumen Wissenschaftscluster wie etwa das nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) oder den Genopole in Evry.

Wenn auch Sie im Bereich des wissenschaftlichen Fortschrittes und der technologischen Innovation tätig sind und von dem Kompetenzzentrum des Genopoles in Evry profitieren wollen, nehmen Sie gerne Kontakt mit dem Team von Geolink auf. 

Ihr Ansprechpartner: Anton Frenzel, a.frenzel@geolink-expansion.com, 04.34.22.14.87
 

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