Okzitanien - Weit mehr als nur ein Eldorado für Luft- und Raumfahrttechnik 


Die Region Okzitanien im Südwesten Frankreichs ist aus dem 2016 durchgeführten Zusammenschluss der ehemaligen Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées hervorgegangen. In den letzten Jahren hat die Region ihrem Namen als zweitgrößte Region Kontinentalfrankreichs alle Ehren gemacht. Das bemerkenswerte Wirtschaftswachstum Okzitaniens, das sich durch eine Zunahme des PIBs von ganzen 8,5% innerhalb von nur 5 Jahren belegen lässt,  fußt insbesondere auf der geographisch strategischen Lage im Mittelmeerraum. 
Das okzitanische Wirtschaftsgefüge profitiert maßgeblich von der einzigartigen mediterranen Prägung, die sich in der Bevölkerungsdynamik sowie in der Natur- und Kulturlandschaft niederschlägt. Weiterhin angeheizt wird der Wirtschaftsboom durch eine gezielte Förderung und Verwaltung der regionalen Besonderheiten. Investoren, die das hohe Wachstumspotenzial Okzitaniens ausschöpfen wollen,  wird somit der Weg für eine vielversprechende Zukunft geebnet. 

Mediterrane Identität - Treibkraft für Wirtschaftswachstum Okzitaniens 


Angesichts ihres geographischen Ausmaßes und der mediterranen Identität der Region, liegt die Wirtschaftskraft Okzitaniens vor allem in ihrer Vielseitigkeit. Damit potentielle Projektträger einen größtmöglichen Nutzen aus der Investitionsvielfalt ziehen können, soll folgender Artikel aufzeigen, inwiefern die wirtschaftlichen Opportunitäten auf dem mediterranen Charakter Okzitaniens beruhen. 

Tourismus


Der erste Aspekt in Bezug auf den mediterranen Charakter Okzitaniens ist die landschaftliche Vielfältigkeit. Die 72 724 km² große Region besticht durch eine erstaunliche landschaftliche Mannigfaltigkeit, die von Pinienwäldern über weite Prärien und steile Berghänge bis hin zu endlosen Sandstränden reicht. Den Rahmen dieser abwechslungsreichen Naturlandschaft bilden der Zentralmassiv im Norden sowie die Pyrenäen im Westen und das Mittelmeer im Süden der Region. Da sich die Region in diesem Zusammenhang für sämtliche Aktivitäten wie etwa Wanderungen, Skifahren, Kitesurfen oder auch Windsurfing eignet, gilt sie als beliebtes Reiseziel für Natur- und Sportliebhaber. Ganze 1,5 Milliarden Euro wurden 2017 von der Regierung im Rahmen des „plan montagne quatre saisons“ bereitgestellt, um die Freizeit- und Tourismusangebote insbesondere in den Bergen zu diversifizieren. 

Das historische Erbe Okzitaniens steht der Buntheit des Landschaftsbildes in nichts nach. Kunst-, Geschichts- und Architekturbegeisterte können der historischen Spur der Katharer folgen und prähistorische Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes wie etwa Tautavel, Carcassonne oder die Pont du Gard besuchen. 

Mit ganzen 30 Millionen Besuchern, die jährlich die atemberaubende Natur oder die mittelalterlichen Städte bewundern, kann sich Okzitanien rühmen, die viertgrößte Tourismusregion Frankreichs zu sein.  In dieser Hinsicht stellt die Tourismusbranche einen Hauptpfeiler der okzitanischen Wirtschaft dar, welcher jährlich einen 14 Milliarden Euro hohen Umsatz verzeichnet, der von 108 000 Beschäftigten erwirtschaftet wird. Dynamische Unternehmen und neue Geschäftsideen im Tourismussektor treffen in Okzetanien auf einen fruchtbaren Nährboden. Dieser wird auch durch die kulturelle Vitalität gestärkt, welche sich in zahlreichen Festivals sowie Musik-, Tanz- und Theaterveranstaltungen abzeichnet. 

Forschungs- und Gesundheitsbranche


Ein weiterer Aspekt, der die Mittelmeeridentität Okzitaniens unterstreicht, ist die Bevölkerungsdynamik. Die Region weist das stärkste demografische Wachstum Metropolfrankreichs auf, was dem natürlichen Bevölkerungswachstum einerseits (Ratio aus Sterbe- und Geburtenrate), und einer erheblichen Migrationsbewegung (international und interregional) andererseits zu verdanken ist. Die urbanen Zentren spielen eine maßgebliche Rolle bei der Förderung eines jährlichen Bevölkerungswachstums von 51 400 Einwohnern. Die Ballungsgebiete Montpellier und Toulouse erfreuen sich einer besonderen Wohnattraktivität. Dank des wirtschaftlichen Dynamismus und des sonnenreichen Klimas haben sich besagte, an Atmosphäre reiche Städte, zu wahrhaftigen Magneten für junge Berufstätige, Akademiker, Fachkräfte und Rentner entwickelt. 

Die verschiedenen Einwohnergruppen sorgen für einen umfangreichen und vielfältigen Beschäftigungspool, der unter anderem von historisch verankerten Wirtschaftszweigen wie etwa dem Forschungssektor und der Gesundheitsbranche  voll ausgeschöpft wird.  

Der Forschungssektor verfügt über ganze 15 Wettbewerbscluster und über ungefähr 30 555 Forscher in ganz Okzitanien. Was die Gesundheitswirtschaft betrifft, so beruht sie auf einer jahrhundertlangen Tradition in Okzitanien und zählt mittlerweile über 530 private und öffentliche Gesundheitseinrichtungen in der Region. Die okzitanischen Universitätskliniken sind Spitzenreiter unter landesweiten Krankenhäusern und genießen einen international ausgezeichneten Ruf.

Der Bedarf an akademischen Spitzenleistungen, den sowohl der Forschungs- als auch der Gesundheitssektor haben, wird durch renommierte Universitäten (Universitäten zu Montpellier, de Nîmes, Perpignan, Toulouse etc.), Handels- und Ingenieurhochschulen gedeckt. Okzitanien beheimatet ganze 240 000 Studierende, die nur darauf warten, ihre erworbenen Kompetenzen anschließend in einem geschäftlichen Umfeld umzusetzen. 

Landwirtschaft


Das wohl augenscheinlichste, für den mediterranen Charakter Okzitaniens kennzeichnende Merkmal ist das milde Mittelmeerklima. Nichtsdestotrotz bestehen Unterschiede der Klimaausprägungen in den 13 verschiedenen ozeanischen Departements, was den Weg für eine diversifizierte Landwirtschaft ebnet – ein Sektor, der in Okzitanien  ganze 140 000 Arbeitsplätze schafft. 

Vor diesem Hintergrund spielt der Agrarsektor in Südfrankreich eine bedeutende Rolle.  Dank des warmen Klimas eignet sich die Region besonders gut für den Anbau von Lavendel und Wein sowie Obst- und Gemüseplantagen. Durch den Zusammenschluss der Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénés entstand 2016 mit einer Gesamtfläche von 273 000 Hektar das größte Weinbau-Gebiet der Welt. Im Namen der Nachhaltigkeit wird ein besonderes Augenmerk auf eine biologische Landwirtschaft gelegt, ein Bestreben, welches sich an den zahlreichen Bio-Siegeln (z.B.: Sud de France) auf den finalen Produkten wiederspiegelt.  

Die in Okzitanien verarbeiteten Produkte finden sich dank der idealen geographischen Lage in der ganzen Welt wieder.  In Okzitanien angesiedelte Firmen profitieren dank der strategisch äußerst vorteilhaften Position am Mittelmeerbecken von einem wechselseitigen Austausch mit den anliegenden Ländern. Zunächst können sie ohne weiteres Rohmaterial aus den südlichen, ressourcenreichen Ländern beziehen. Des Weiteren können besagte Firmen durch einen Export ihrer Fertigware bedeutende Absatzmärkte in Europa, Afrika und Asien erschließen. Zahlreiche Handelsabkommen zwischen den beiden Seiten des Mittelmeers sowie der Ausbau von Infrastrukturen erleichtern diesen Warenverkehr. 

In dieser Hinsicht kam es in Okzitanien zum Ausbau von Schienen-, Wasser- und Straßenverkehr. Neben sämtlichen Knotenbahnhöfen zählt die die Region ganze 10, oft international ausgerichtete Flughäfen, die dank verschiedener Low-Cost Fluggesellschaften enorme Fahrgastzuwächse aufweisen. 

Die wirtschaftliche Blütezeit, die Okzitanien aktuell erlebt, lässt sich durch einen Anstieg der Arbeitsplatzschaffung von 8,5% pro Jahr verdeutlichen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese wirtschaftliche Dynamik einem Zusammenwirken aus einer natürlichen Vielfalt der Landschaft, eines einzigartigen Bevölkerungsdynamismus sowie eines unternehmerfreundlichen Klimas entstammt. Projektträger, die Teil der vielversprechenden Zukunft Okzitaniens sein wollen, sollten sich schleunigst mit den hiesigen, vielfältigen Opportunitäten auseinandersetzen.
 

Okzitanien - Weit mehr als nur ein Eldorado für Luft- und Raumfahrttechnik

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